(Überwachungskamera: Jesse Kempson trägt den nackten Leichnam der 22-jährigen Grace Millane in einem Koffer aus dem Motel, in dem er wohnte)

Auckland. Heute vor einem Jahr ist der damals 28-Jährige Jesse Shane Kempson vor dem Obergericht Auckland wegen Mordes an der damals 22-Jährigen Grace Emmie Rose Millane  schuldig gesprochen worden. Herr Kempson hat erstmals nach 17 Jahren Inhaftierung die Möglichkeit, einen Antrag auf Aussetzung der lebenslangen Haftstrafe zur Bewährung zu stellen.

Grace Millane (Quelle: Facebook)
Grace Millane (Quelle: Facebook)
Die Überwachungskamera des CityLife-Hotels Auckland zeigt, wie der Täter und das Opfer nach einem gemeinsamen Abend in einer Bar das Hotel betreten
Die Überwachungskamera des CityLife-Hotels Auckland zeigt, wie der Täter und das Opfer nach einem gemeinsamen Abend in einer Bar das Hotel betreten
Die Überwachungskamera des CityLife-Hotels Auckland zeigt, wie der Täter und das Opfer nach einem gemeinsamen Abend in einer Bar den Aufzug des Hotels benutzen, um zum Apartment des Mörders zu gelangen
Die Überwachungskamera des CityLife-Hotels Auckland zeigt, wie der Täter und das Opfer nach einem gemeinsamen Abend in einer Bar den Aufzug des Hotels benutzen, um zum Apartment des Mörders zu gelangen

Herr Kempson wurde jedoch, nachdem sein Name nach Aufhebung einer entsprechenden gerichtlichen Anordnung publik wurde, von zumindest zwei weiteren Frauen der Vergewaltigung bzw. versuchten Vergewaltigung beschuldigt. Diese Umstände haben dazu beigetragen, dass sich das Gericht, das u. a. aus sieben weiblichen und fünf männlichen Schöffen bestand, nach fünfstündiger Beratungszeit auf Schuld im Sinne der Anklage festlegte.

Außerdem soll ermittelt worden sein, dass der Verurteilte nach dem Ableben des Opfers online u. a. nach Möglichkeiten der Beseitigung einer Leiche suchte sowie Pornographie konsumierte, was gegen die Version der Reaktion „in Panik“ sprach. Auch auf Kameraaufnahmen des Hotels wirkte der junge Mann nach der Tat sichtlich ruhig und abeklärt.

Überwachungskamera: Jesse Kempson trägt den nackten Leichnam der 22-jährigen Grace Millane in einem Koffer aus dem Motel, in dem er wohnte
Überwachungskamera: Jesse Kempson trägt den nackten Leichnam der 22-jährigen Grace Millane „in Panik“ in einem Koffer aus dem Motel, in dem er wohnte

Die Eltern des Opfers waren aus Großbritannien angereist und bei der Verhandlung anwesend; sie weinten, als die Kameraaufnahmen im Gerichtssaal vorgespielt wurden. Drei Tage, nach dem die Tochter nicht auf die übers Handy verschickten Geburtstagswünsche an diese reagierte, wurde sie von den Eltern als vermisst gemeldet.

Es muss für die Eltern auch unerträglich gewesen sein, die bizarre Fantasiegeschickte des Mörders ihrer Tochter von angeblich einvernehmlichen masochistischen Sexpraktiken zu hören, die zu ihrem Tod geführt haben sollen. Der Journalist Sian Norris vom Blatt „The Guardian“ bezeichnete diesen Verteidigungsversuch als groteskes Opfer-Bashing, wörtlich auf Englisch: „grotesque victim blaming“.

Weniger als ein Jahr nach der Verurteilung verstarb zum unermesslichen Leid der trauernden Mutter auch noch ihr Ehemann / der Vater des Opfers.

Kristina Kral

Von Redaktion

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