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Eine dritte lebenslängliche Freiheitsstrafe des venezolanischen Terroristen Carlos ist im März 2018 in Paris gerichtlich bestätigt worden. Von Ilich Ramírez Sánchez, den die Presse in den Siebzigern „Carlos, der Schakal“ taufte, ist die Mitwirkung an einem Anschlag auf eine französische Einkaufsmeile bis zuletzt bestritten worden.

Carlos, der Schakal

Carlos kam während seines Studiums von 1968 bis 1970 in Moskau mit verschiedenen internationalen Widerstandsgruppen in Kontakt. Im Namen der Demokratischen Volksfront zur Befreiung Palästinas beging er in den beiden Folgejahrzehnten zahlreiche Anschläge.

Mehrmals lebenslänglich für Carlos

Carlos sitzt seit 24 Jahren mehrere lebenslängliche Haftstrafen in einem Hochsicherheitsgefängnis in der nordfranzösischen Gemeinde Poissy ab. Er war in den siebziger und achtziger Jahren einer der weltweit meistgesuchtesten Terroristen.

Eine lebenslängliche Freiheitsstrafe liegt dem Mord an drei Männern in Paris aus dem Jahr 1975 zu Grunde, eine weitere vier Sprengstoffanschlägen in Frankreich in den Jahren 1982 und 1983 mit insgesamt elf Toten und 150 Verletzten.

Carlos war ebenfalls an der Geiselnahme von dutzenden OPEC-Ministern in Wien beteiligt. Dabei kamen 1975 drei Menschen ums Leben; Die Terroristen erhielten daraufhin politisches Asyl.

Dritte lebenslängliche Strafe bestätigt

Nach einem mehrwöchigen Berufungsprozess bestätigte am 15.03.2018 das Pariser Sondergericht die Rechtmäßigkeit der dritten lebenslänglichen Verurteilung; Es sei mitunter erwiesen, dass im Jahr 1974 das Ziel des Anschlages auf eine französische Einkaufspassage die Freipressung eines Mitgliedes der Japanischen Roten Armee, einem Zweig der Volksfront zur Befreiung Palästinas, war.

Der Anschlag hatte zwei Tote und 34 Verletzte zur Folge.

„Er hat nichts anderes erwartet.“

so Carlos‘ Verteidiger Steffen J. Tzschoppe aus Berlin. Carlos führte als Berufungsgründe die damalige Entführung im Sudan, die mit der Überführung nach Frankreich einherging, das Vorliegen eines Unrechtsurteiles, da es keine Beweise gäbe, sowie die Verjährung an.

Carlos in den Siebzigern, 2001 und 2013
Carlos in den Siebzigern, 2001 und 2013 (c) APA/AFP/Jack Guez/Bertrand Guay

„Professioneller Revolutionismus“

Verschiedene Medien berichten, dass Carlos zu Prozessbeginn die Anklagebank selbstsicher mit den Worten

„Ich bin ein professioneller Revolutionär!“

und geballter Faust (vgl. Video) betrat; Er bekräftigte, sich dem „palästinensischen Widerstand“ verschrieben zu haben.

In einem früheren Prozess nahm sein Schlusswort fünf Stunden in Anspruch. Im März 2018 hielt er sich kürzer und soll das Verfahren mitunter als „absurd“ bezeichnet haben. Er sei „kein Unschuldiger“, jedoch war Carlos überzeugt:

„Da ist nichts.“

Von Redaktion

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